In der Dämmerung des Halloween-Abends öffnete sich das Tor zum alten Herrenhaus mit einem leisen Quietschen, als ob es die Geheimnisse der Nacht einlud. Ein leises Flüstern ging durch die Bäume, das sich wie ein Vorwort zur Nacht anfühlte. Jedes Fenster des Herrenhauses war von innen erleuchtet, sodass das Haus aussah wie eine Laterne, die sich gegen die Dunkelheit stemmte.
Die Gäste begannen in ihren Kostümen zu erscheinen, jeder verbarg seine wahre Identität hinter einer Maske oder Schminke. Ein Herr in einem Vampirumhang reichte einer Dame im Kleid einer Gothic-Prinzessin einen Trank aus einem Kessel, der vor sich hin brodelte und dessen Inhalt in der Nacht leuchtete.
Im Ballsaal, unter dem flackernden Licht von Hunderten von Kerzen, wirbelten die Gestalten im Takt einer Musik, die gleichzeitig fesselnd und unheimlich war. An den Wänden bewegten sich die Schatten wie lebendig gewordene Wesen aus einer anderen Welt.
Zwischen den Tanzenden huschten Gestalten mit leuchtenden Augen, die ihre Blicke aus dem Dunkeln heraus warfen, als ob sie die Energie des Festes in sich aufsaugen wollten. Flüstergespräche fanden in abgelegenen Ecken statt, wo die Gäste Anekdoten über Begegnungen mit dem Übernatürlichen austauschten.
Und irgendwo zwischen einem Zauberer und einer Hexe, in einer Nische unter einer gewaltigen Treppe, stand ein magisches Buch offen. Jeder, der es wagte, einen Blick hineinzuwerfen, fand dort einen Satz, der nur für ihn bestimmt schien – eine Botschaft aus einer anderen Zeit oder Welt, die das Schicksal in dieser Nacht zu ihm sprach.
Die Party ging bis tief in die Nacht hinein weiter, und als das letzte Lied verklungen war, verschwanden die Gäste wie Geister in der aufziehenden Morgendämmerung. Das Herrenhaus schloss sein Tor, und es blieb die Frage, ob das, was in dieser Nacht geschah, wirklich passiert war oder nur ein Spiel der Schatten und der Fantasie.
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